Conjoined
Low Rise High Density,
Sendling-Westpark, München
bearbeitet von: Carla Irrgang, Stella Weidhaus
Um die typischen Eigenschaften und Vorstellungen eines Einfamilienhauses weiterzuentwickeln und in einer höheren Dichte umzusetzen muss enger gebaut werden. Jedoch zeichnet sich dieser Entwurf in seiner Körnung durch eine Anpassung an die Umgebung aus. Um vom typischen Reihenhaus wegzukommen, werden in regelmäßigen Abständen Elemente ausgeschnitten oder eingerückt. Dadurch entsteht ein regelmäßiges Muster, welches auch zwischen den Gebäuden gleichmäßig große Freiflächen entstehen lässt. Diese Auflockerung der Typologie lässt einen Durchfluss an Grün zu, welcher sich vom im Norden befindlichen Wohnquartier hin zum Westpark in Süden zieht.
In selbiger Richtung verläuft die Erschließung des Quartiers & der Wohneinheiten über die Hauptachsen. Der mittig gelegene Quartiersplatz wird außerdem von zwei zueinander versetzten Wegen quer erschlossen. Autos haben keinen direkten Zugang zu den Wohneinheiten, jedoch befindet sich eine Parkmöglichkeit im Norden des Grundstücks. Hier sollen neben normalen Parkplätzen auch Stellplätze für mietbare Autos untergebracht werden und so einen Beitrag zur Reduktion von Parkflächen leisten.
Ein Modul setzt sich aus drei miteinander verknüpften Quadern zusammen. Diese variieren in ihrer Geschossigkeit, wodurch eine Abwechslung entsteht, sowie eine besserer Belichtungssituation gewährleistet wird. Zusammen mit den angehängten Außenräumen lassen sich die Elemente wie bei einem Zahnrad durch Verschiebung und Spiegelung ineinanderfügen.
Insgesamt befinden sich auf dem Grundstück 54 Wohneinheiten wobei sich pro Dreiergespann drei Wohneinheiten mit Keller unterbringen lassen. Am Ende jedes Blocks finden sich außerdem Sondermodule mit jeweils einer Einheit.
In einem zentral eingerückten Innenhof befinden sich die Eingänge der Wohneinheiten. Dieser hebt sich durch eine Stufe und ein Vordach von den öffentlichen Erschließungswegen ab. Die Wohneinheiten innerhalb der drei quaderförmigen Elemente sind ineinander verschränkt und so miteinander verbunden, dass von außen nicht ersichtlich wird, welche Tür zu welchen Stockwerken genau gehört. Dadurch entstehen unterschiedlich große Wohnungstypen mit jeweils unterschiedlichen Qualitäten.
So gibt es unter anderem eine barrierefreie Wohnung, welche sich über zwei Module im Erdgeschoss erstreckt. Wohnzimmer und Küche wickeln sich somit um den zugeordneten Freiraum aus Terrasse und Garten. Durch die Verknüpfung dieser zwei Module entsteht hierbei auch ein schwellenartiger Zwischenraum, der durch eine andere Materialität hervorgehoben werden kann.
Die größte Wohnung zeichnet sich durch das Split Level aus, dass durch eine mittig liegende Treppe erschlossen wird. Eine Blickbeziehung von der etwas höher gelegenen Küche über das Wohnzimmer bis hin zur nördlich angeordneten Terrasse wird dadurch möglich. Die privaten Schlafräume und Badezimmer sind hier seitlich zum gemeinschaftlichen Wohnraum angeordnet.
Die dritte Wohnung befindet sich oberhalb der barrierefreien Wohnung in einem Doppelgeschoss. Man erreicht sie durch eine innenliegende Treppe. Im oberen Geschoss befindet sich der Austritt auf die große Terrasse, die gleichzeitig das Dach des mittleren und zugleich niedrigsten Quaders ist.
Die Backsteinfassade ist durch wiederkehrende Betonabschlüsse gekennzeichnet. Sowohl Terrassen, Fensterstürze und die Attika werden als horizontale Elemente aus Beton formuliert.
Die Fenster gibt es in zwei Typen. Fassadenbündig und quadratische Fenster mit innenliegenden Lüftungstüren sind klar zu unterscheiden von den zur Hälfte in die Fassade versenkten großen Fenster. Diese ziehen sich teilweise über mehrere Stockwerke, jedoch nur wenn die dahinter liegende Geschosse derselben Wohneinheit zugeordnet werden können. Hierbei handelt es sich um die einzige Möglichkeit von außen auf die Verknüpfung der innenliegenden Wohnungen zu schließen.