Linea d‘Artista

Lungotevere Arnaldo da Brescia, Roma

bearbeitet von: Melanie WInkler, Alexander Schumacher

Um die städtebauliche Sonderstellung des Entwurfs­grundstückes zu unterstreichen setzt sich der Neu­bau an die vordere Kante des Grundstückes, wodurch sich verschiedene Situationen und Chancen ergeben. Zum einen ergibt sich zwischen dem geplanten Neu­bau und der städtebaulichen Kante eine Pufferzone. Diese wirkt gegenüber der stark befahrenden Stra­ße akustisch und visuell abschirmend. Des Weiteren ergibt sich ein respektvoller Abstand gegenüber der städtebaulichen Kante mit den Prunkbauten, wie dem - Palazzina a Lungotevere -, auf der West­seite, so dass der geplante Neubau nicht in Konkur­renz mit eben diesen Bauten tritt.

Durch die bauliche Weiterführung der Baumallee, welche die gesamte obere Uferpromenade säumt, reiht das Gebäude sich gut in den Kontext ein. Die Öffentlichkeit des Ortes soll bewahrt werden, wodurch der Weg entlang der Kaimauer bestehen bleibt und vom Neubau gerahmt wird. Die gesamte Erdgeschosszone bleibt öffentlich zugänglich und bietet ei­nen Ort der Begegnung zwischen den Kunstschaffenden und den Passant*innen. Ein Café mit Bespielung des Außenbereichs, individuell gestaltbarer Ausstellungsflächen und das Foyer der Veranstaltung befinden sich auf Straßenniveau.

Für die Bewohner*innen ist das Erdgeschoss ein Schwellenbereich zwischen den öffentlichen/ privaten Bereichen im Obergeschoss und dem Untergeschoss. Er dient als Begegnungsort der Kunstschaffenden und der Öffentlichkeit. Die Erschließung der Ober- und Un­tergeschosse befindet sich in eigestellten, zueinander versetzten Wandscheiben, welche die einzigen raumdefinierenden Elemente des Erdgeschosses darstellen.

Der Hauptkörper legt sich auf die Wandscheiben des Erdgeschosses und wirkt, auch durch kontrastieren­de Materialauswahl als eigener geschlossener Körper. Das verbindende Herzstück der oberen Geschosse, ist der zentrale Gang, welcher sich über die gesamte Ge­bäudelänge erstreckt. Er ist der Überschneidungspunkt für das Leben und Arbeiten der Künstler*innen und de­ren Familien. Durch eine versetzte Anordnung der Nut­zungen bekommen die jeweiligen Bereiche ihre nötige Privatheit entlang der offen gedachten Achse. Entlang dieser Mittelachse orientieren sich auf der einen, Rich­tung Park gerichteten, Seite gemeinschaftliche Nut­zungen, welche durch zwei große Aufenthaltsbereiche die gewünschte konsequente Aneinanderreihung der Module subtil brechen. Auf der Seite Richtung Fluss und oberhalb des Gangs befindet sich das verschach­telte Wohn- und Ateliermodul, welches man über einen kleinen, Schwellenraum an der Ateliereinheit betritt. Die Belichtung des Ateliers erfolgt über ein dreigeteil­tes Scheddach, das natürliches und gleichmäßiges Nordlicht in den Raum lässt. Eine Verglasung mit Falt­elementen zur Loggia ermöglicht eine großzügige Öff­nung des Ateliers und eröffnet einen diagonalen Blick auf den Tiber. Über eine kleine, schmale Treppe gelangt man in die Wohnung, welchen ein Stock höher liegt. Diese besteht aus zwei unterschiedlichsten Elementen. Dem durch­gesteckten Wohn- und Essbereich mit angedocktem Balkon und dem in sich gekehrten Schlafbereich mit den nötigen Nebenräumen. Die Einheit kann als Einzel oder Familienwohneinheit ausformuliert werden.

 

 

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